Die praktische Fahrprüfung: So läuft die Führerscheinprüfung ab

Die praktische Fahrprüfung stellt den finalen und entscheidenden Schritt auf dem Weg zum Führerschein dar. Hier muss der Fahrschüler unter realen Bedingungen im Straßenverkehr beweisen, dass er sicher und regelkonform ein Fahrzeug führen kann. Dabei überprüft der Prüfer sowohl technische als auch fahrerische Fähigkeiten. In diesem Artikel erfährst du alles Wichtige über den Ablauf, die Kosten und häufig gestellte Fragen rund um die praktische Fahrprüfung – und wie du dich optimal darauf vorbereiten kannst.

Ablauf der praktischen Fahrprüfung

Die praktische Fahrprüfung folgt einem festen Ablauf, der in der Fahrerlaubnis-Verordnung (FeV) festgehalten ist. Sobald du die erforderlichen Theoriestunden absolviert, die Theorieprüfung bestanden und die Pflichtfahrstunden geleistet hast, kannst du dich zur praktischen Prüfung anmelden. Dabei nehmen dein Fahrlehrer und ein Prüfer von der TÜV- oder DEKRA-Prüfstelle im Fahrzeug Platz.

Der Prüfer gibt dir während der Prüfung Anweisungen, welchen Streckenverlauf du folgen sollst und welche Fahrmanöver du ausführen musst. Die Dauer der Prüfung hängt von der jeweiligen Führerscheinklasse ab:

• Klasse B (Pkw): 45 Minuten
• Klasse A (Motorrad): 60 Minuten
• Klasse C (Lkw): 75 Minuten

Neben der Fahrt in der Stadt und auf der Landstraße musst du während der Prüfung bestimmte Grundfahraufgaben (z. B. Einparken, Wenden) erfolgreich meistern.

Häufig gestellte Fragen vom Prüfer

Vor der Fahrt stellt der Prüfer oft Fragen zur Fahrzeugtechnik, um sicherzustellen, dass du grundlegende Kenntnisse über die Funktion und Sicherheit des Fahrzeugs hast. Zu den häufigsten Fragen vom Prüfer gehören:

• Wie überprüfst du den Ölstand?
  Ziehe den Ölmessstab heraus, reinige ihn, stecke ihn wieder hinein und ziehe ihn erneut heraus, um den Ölstand abzulesen.
• Wie kontrollierst du die Profiltiefe der Reifen?
  Die Profiltiefe muss mindestens 1,6 mm betragen. Prüfe dies mit einem Messgerät oder anhand der Markierungen an den Reifen.
• Wie aktivierst du die Warnblinkanlage und in welchen Situationen wird sie genutzt?
  Der Schalter befindet sich auf dem Armaturenbrett und sollte bei einer Panne oder in gefährlichen Situationen eingesetzt werden, um andere Verkehrsteilnehmer zu warnen.

Diese technischen Fragen sind oft nicht schwer, aber es ist wichtig, sie vor der Prüfung mit deinem Fahrlehrer durchzugehen.

Welche Fahraufgaben werden geprüft?

Während der praktischen Fahrprüfung musst du verschiedene Fahraufgaben unter Beweis stellen, die je nach Führerscheinklasse unterschiedlich sind. Für den Pkw-Führerschein (Klasse B) sind die häufigsten Aufgaben:

• Rückwärtsfahren nach rechts in eine Einmündung, Kreuzung oder Einfahrt
• Rückwärtsfahren in eine Parklücke (längs)
• Abbremsen mit höchstmöglicher Verzögerung

Für Motorrad- und Lkw-Führerscheine gibt es weitere spezifische Aufgaben, die geprüft werden. Der Prüfer wählt einige dieser Aufgaben aus, um deine Fähigkeiten zu testen.

Tipps, um die praktische Fahrprüfung zu bestehen

Die praktische Prüfung ist eine stressige Situation für viele Fahrschüler. Um den Druck zu mindern und die Prüfung sicher zu bestehen, findest du hier einige hilfreiche Tipps:

• Übe regelmäßig: Fahre so oft wie möglich unter verschiedenen Bedingungen – bei Regen, Dunkelheit und in unbekannten Gebieten.
• Kenne die Verkehrsregeln: Achte besonders auf Vorfahrtsregelungen, Geschwindigkeitsbegrenzungen und Verkehrszeichen. Diese Fehler führen häufig zum Durchfallen.
• Bleib ruhig bei kleinen Fehlern: Wenn du den Motor abwürgst oder einen kleinen Fehler machst, bleib ruhig und fahre konzentriert weiter. Solche Fehler führen nicht unbedingt zum Nichtbestehen.
• Verwende die Spiegel richtig: Achte auf den Schulterblick und die regelmäßige Nutzung der Spiegel, um dem Prüfer deine Aufmerksamkeit im Verkehr zu zeigen.

Was tun, wenn du bei der praktischen Fahrprüfung durchfällst?

Solltest du die praktische Fahrprüfung nicht bestehen, ist das zwar ärgerlich, aber kein Grund zur Sorge. Viele Fahrschüler bestehen erst beim zweiten oder dritten Versuch. Nach einem Fehlversuch kannst du die Prüfung nach einer Wartezeit von zwei Wochen wiederholen. In der Zwischenzeit solltest du mit deinem Fahrlehrer gezielt an den Fehlern arbeiten, die zum Durchfallen geführt haben.

Denke daran: Es gibt keine Obergrenze für die Anzahl der Prüfungsversuche. Du kannst die Prüfung so oft wiederholen, wie es notwendig ist.

Tipps gegen Nervosität bei der praktischen Fahrprüfung

Nervosität ist einer der häufigsten Gründe für Fehler während der Prüfung. Hier sind einige wirksame Strategien, um deine Nervosität in den Griff zu bekommen:

• Entspannungstechniken: Atemübungen oder kurze Meditation können helfen, den Stresspegel zu senken.
• Visualisierung: Stell dir die Prüfung im Voraus positiv vor und visualisiere, wie du alle Aufgaben souverän meisterst.
• Vertraue auf deine Fähigkeiten: Dein Fahrlehrer hat dich nur zur Prüfung zugelassen, weil du bereit bist. Vertraue also darauf, dass du alles richtig machst.

Die Kosten der praktischen Fahrprüfung

Die Kosten für die praktische Fahrprüfung setzen sich aus zwei Hauptkomponenten zusammen:

• Prüfungsgebühr (TÜV/Dekra): Diese beträgt in der Regel zwischen 100 und 120 Euro.
• Fahrstunden: Die Anzahl der benötigten Fahrstunden variiert je nach Lernfortschritt. Pro Fahrstunde kannst du mit 30 bis 50 Euro rechnen.

Falls du durchfällst, musst du sowohl die Prüfungsgebühr als auch eventuelle zusätzliche Fahrstunden erneut zahlen.

Häufig gestellte Fragen (FAQ)